Grundlagen einer Ökologischen Infrastruktur im alpinen Raum des Kantons Bern
Für die alpinen Räume fehlen bislang spezifische Ansätze für die Fachplanungen Ökologische Infrastruktur, die den besonderen Anforderungen und Herausforderungen dieser sensiblen Gebiete gerecht werden. Diese Pilotstudie analysiert die konzeptionellen und methodischen Lücken, um auch in den alpinen Gebieten des Kantons eine langfristige und angemessene Sicherung der Ökologischen Infrastruktur zu gewährleisten.
Beitrag
Grundlage
Kanton BE
November 2025
Ausgangslage
Im Kanton Bern spielen die alpinen Räume nicht nur flächenmässig, sondern auch hinsichtlich ihrer ökologischen Bedeutung eine zentrale Rolle. Viele der ökologisch relevanten Restareale befinden sich in voralpinen und alpinen Regionen. Daher ist es wichtig, die bestehenden konzeptionellen und methodischen Lücken zu schliessen, um auch in den alpinen Gebieten des Kantons eine langfristige und angemessene Sicherung der Ökologischen Infrastruktur zu gewährleisten.
Für die alpinen Räume fehlen bislang jedoch spezifische Ansätze für die Fachplanung ÖI, die den besonderen Anforderungen und Herausforderungen dieser sensiblen Gebiete gerecht werden.
Das Pilotprojekt untersucht, inwiefern bewährte Konzepte und Methoden der Fachplanung ÖI auf alpine Räume übertragen werden können und welche spezifischen Anpassungen oder Ergänzungen dafür erforderlich sind. Ziel ist es, in einer Pilotregion die methodischen und organisatorischen Grundlagen für eine kantonsweite Aktualisierung der ÖI für ausgewählte alpine Lebensräume vorzubereiten.
Methode
Das Pilotprojekt definiert den konzeptionellen Rahmen und fasst die Anforderungen an eine ÖI in den alpinen Räumen zusammen. Darauf aufbauend wird geprüft, welche bestehenden Methoden und Datensätze diese Anforderungen bereits abdecken und wo weiterhin Lücken bestehen. Anschliessend werden Ansätze untersucht, um diese Lücken zu schliessen und die Datengrundlagen für die Planung einer Ökologischen Infrastruktur in den alpinen Regionen zu verbessern. Abschliessend wird ein methodisches Vorgehen für eine kantonsweite Aktualisierung der ÖI-Grundlagen unter besonderer Berücksichtigung der alpinen Räume im Kanton Bern vorgeschlagen.
Resultate
Die Pilotstudie hat gezeigt, dass alpinen Räume sich in ihrer ökologischen Ausprägung grundlegend von anderen Landschaftsräumen der Schweiz unterscheiden. Nirgendwo sonst wechseln Umweltbedingungen, Vegetationsformen und standörtliche Faktoren auf so engem Raum derart ausgeprägt. Diese Besonderheiten führen zu einer hohen Dichte und Vielfalt alpiner Lebensräume, die sowohl für die Biodiversität als auch für die Ökologische Infrastruktur von zentraler Bedeutung sind.
Der alpine Raum ist deshalb für die Ökologische Infrastruktur von herausragender Bedeutung – sowohl als Rückzugsraum zahlreicher Arten und Lebensräume als auch als dynamisches System, das durch Relief, Klima und Prozesse aussergewöhnlich geprägt ist. Die bestehenden ÖI-Grundlagen bilden diese Vielfalt grundsätzlich solide ab, stossen jedoch genau dort an ihre Grenzen, wo alpine Besonderheiten eine differenziertere Betrachtung erfordern.
In der Pilotstudie werden folgende Anpassungen vorgeschlagen, mit welchen diesen alpinen Spezifika angemessen Rechnung getragen werden:
- präzisere Erfassung der Grünländer
- gezielte Ergänzung der Gehölzstrukturen
- Verzicht auf inventarbasierte Klassen
- Integration prozessualer Aspekte
- Nutzung spezifischer TypoCH-Elemente
Diese vorgeschlagenen Weiterentwicklungen ermöglichen eine Ökologische Infrastruktur, die den alpinen Gegebenheiten fachlich gerechter wird und planerisch verlässlich bleibt.
Grundlegendes Dokument oder Quelle
Pilotstudie im Auftrag des Kantons Bern: Grundlagen einer Ökologischen Infrastruktur im alpinen Raum des Kantons Bern.
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